Hansestadt Lübeck: Wohnen und Arbeiten auf der Nördlichen Wallhalbinsel Lübeck – Schuppen F
Der Schuppen F ist einer von sechs historischen, unter Denkmalschutz stehenden Hafenschuppen auf dem Areal der Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck, welches in ein lebendiges Quartier transformiert werden soll. In dem Ende der Vierzigerjahre fertiggestellten Schuppen F soll ein Baugemeinschaftsprojekt mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kreativwirtschaft, Therapie und Schulung umgesetzt werden.
Antragsteller, Maßnahmenträger
Schuppen F GbR, c/o Conplan Projektentwicklungsgesellschaft mbH
Die Hülle des in Stahlbetonbauweise errichteten, teilunterkellerten und denkmalgeschützten Schuppens wird im Zuge der Projektrealisierung aufwendig saniert und den Nutzungsbedürfnissen entsprechend umgebaut. Durch das Einfügen von Querachsen entstehen 20 Wohneinheiten mit sieben Grundrissvarianten sowie verschiedene Gewerbeeinheiten. Auch ein Kreativwirtschaftliches Zentrum in Form eines Co-Working Space ist geplant.
Größe der Gesamtfläche
Anzahl der geplanten Wohneinheiten
Geplantes Zeitfenster
Ortslage
Aktueller Status
Nach Städtebaulichem Wettbewerb soll B-Plan im Frühjahr 2022 rechtskräftig sein.
Projektdetails laut Förderantrag:
Das Areal der Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck ist mit sechs historischen, unter Denkmalschutz stehenden Hafenschuppen bebaut. Während einer der ehemaligen Lagerhallen bereits in 2002 vollständig saniert und zum Unternehmenspark und Gründerzentrum entwickelt wurde, sollen die anderen fünf Hafenschuppen ebenfalls im Zuge einer Sanierungsmaßnahme neuen Nutzungen zugeführt werden – Schuppen F ist einer von ihnen.
In dem unmittelbar gegenüber der Altstadt auf der Nördlichen Wallhalbinsel gelegenen, Ende der 1940er Jahre fertiggestellten Schuppen F soll ein Baugemeinschaftsprojekt mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kreativwirtschaft, Therapie und Schulung umgesetzt werden. Bereits jetzt sind alle Wohnungen an Baugemeinschaftsmitglieder unterschiedlichen Alters (25 Jahre bis Anfang 70 Jahre) vergeben. Die Nutzungsbedürfnisse der unterschiedlichen Bewohnergruppen sind durch gemeinsame Abstimmungsprozesse in die Planung eingegangen. Daraus entstanden auch Nutzungen für Gemeinschaftsflächen (Werkstatt, Kanu-Raum, Gemeinschaftsraum usw.).
Die Hülle des in Stahlbetonbauweise errichteten, teilunterkellerten Schuppens wird im Zuge der Projektrealisierung aufwendig saniert sowie den Nutzungsbedürfnissen entsprechend umgebaut. Während in jeweils vier Achsen zu den Nord- und Südgiebeln nicht störende „gewerbliche“ Nutzungen vorgesehen sind, sollen in den mittleren, über zwei Etagen führenden acht Achsen 20 Wohnungen für Familien, Paare, Singles und Senioren entstehen, von denen 15 Wohnungen direkt durch die späteren Eigentümer genutzt werden sollen. Auf Basis der durch die Grundstruktur des Schuppens vorgegebenen Achseneinteilung wurden sieben Grundrissvarianten mit Wohnflächen zwischen ca. 70–250 m² Wohnfläche geplant. Alle Wohneinheiten haben Freisitze auf den wasser- oder landseitigen Rampen.
Daneben soll im Gebäude am Nordgiebel ein kreativwirtschaftliches Zentrum in Form eines Co-Working Space mit der Anschar GmbH als Betreiber entstehen. Am Südgiebel ist eine Mischung aus Wohnen (Familie) und Arbeiten (maritime Dienstleistung, Fotographie), ein Büro, ein FabLab als offene Werkstätten sowie ein Therapie-, Schulungs- und Seminarzentrum für körperliche und geistige Förderung sowie Heilung vorgesehen.
Da das Gebäude unter Denkmalsschutz steht, ist die Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeffizienz nur eingeschränkt möglich: Die Wärmeversorgung des Gesamtareals erfolgt durch ein BHKW und ein Nahwärmenetz der Stadtwerke Lübeck. Geplant ist der Betrieb mit Biogas. Der energetische Standard eines KfW Effizienzhauses 115 soll erreicht werden, was unter Einhaltung der Auflagen durch den Denkmalschutz durchaus ambitioniert ist.
Um die qualitätsvolle Entwicklung und Umnutzung des gesamten historischen Areals zu gewährleisten, wurde 2019 unter Federführung der Hansestadt Lübeck ein städtebaulicher sowie ein Hochbauwettbewerb durchgeführt. Das für die Hansestadt Lübeck historisch wertvolle Areal der Hafenschuppen soll in ein lebendiges Quartier für Wohnen, Kultur, Arbeiten, und soziales Miteinander transformiert werden.
Die aktuelle Kostenschätzung der Architekten weist für die Wohnungen einen erwarteten Kostenanteil von rd. 4.000 Euro / m² Wohnfläche aus.
Quellen
Bild: Modersohn & Freiesleben Architekten Partnerschaft mbB